In der Corona-Kriese musste sich auch der Sängerbund gehörig umstellen und sich einen geeigneten Proberaum suchen. Heraus kam die Entdeckung eines riesigen Proberaumes mit merkwürdigen Eigenschaften: Man kann sich zwar sehen, aber der Ton kennt nur eine Richtung, nämlich vom Dirigenten zu den Probenden. Zudem gibt es dabei einen großen zeitlichen Verzug. Die Sänger und Sängerinnen können sich nicht hören, dafür aber ihre Familien. Es sind noch andere Chöre in diesem Raum, aber man stört sich nicht.
Schon erraten? Es ist das Internet, das uns kontaktlosen Gesang ermöglicht. Diese „Probenraum“ ist so groß, dass die VocalLadies und die VoiceMen locker eine gemeinsam Probe abhalten können. Die Bedingungen sind aber wirklich ungewöhnlich, wenn man beim Chorsingen nur sich hört und nicht die anderen Stimmen! Das eigene Mikrofon bleibt halt während der Probe aus. Auch unser Dirigent Matthias Böhringer musste sich gehörig umstellen, schließlich hat er keine Kontrolle über das, was da wirklich gesungen wird. Einzig die Selbstkontrolle der Sängerinnen und Sänger wird ihm via Daumen hoch oder Daumen runter im Videobild übertragen. Trotzdem macht dies eine Menge Spaß, wie die rege Teilnahme an diesen Singstunden zeigt. Zumal nach der Probe beim „Afterglow“ abwechselnd die Mikrofone zur Unterhaltung freigeschaltet werden. Da wird sich dann im Videobild auch mal mit dem ein oder andere Bierchen oder Gläschen Wein zugeprostet. Kein echter Ersatz, aber trotzdem schön!